Kirche Schoningen

Vorschaubild Kirche Schoningen

Küsterin Mai, Marion

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Die St.-Vitus-Kirche in Schoningen ist wahrscheinlich eine Gründung des Kloster Corvey, darauf deutet ihr Name hin. Die erste Schoninger Kirche wurde um das Jahr 1100 n. Chr. im romanischen Baustil errichtet. Im Fußboden der heutigen Kirche sind deren Umrisse durch die Anordnung der Marmorplatten sichtbar gemacht, ebenso wie die Umrisse einer alten Taufe. Nachdem diese Kirche vermutlich bei kriegerischen Auseinandersetzungen abgebrannt und ziemlich zerstört war, erfolgte ein Wiederaufbau 1525 durch den Burgmann Heimart von Helversen im gotischen Baustil.

 

Nach 1722 erfolgte ein „ruinöser Verfall“ der Kirche, der 1728 mit dem Einsturz des Glockenturmes seinen traurigen Höhepunkt erreichte.

 

Auf Initiative des damaligen neuen Patrons Philipp von Hattorf wurde 1736 der Grundstein für den heutigen barocken Kirchenbau gelegt.

 

Eine Besonderheit der Kirche ist, dass sie nur einen Turm im Osten hat. 1744 wurde der Chorturm als Glockenturm ausgebaut, da der Untergrund im Westen sich als nicht tragfähig genug erwiesen hatte.

 

Das Hauptportal der Kirche ist an der Nordseite. Es ist mit einem reichverzierten Stein über dem schmucken Sandsteinrahmen besonders hervorgehoben. Dieser Stein trägt die Aufschrift: „Hier ist die Pforte des Himmels 1. Mose 28. V 17 – ANNO 1737“. Diesem Hinweis entspricht im Inneren die flache, bemalte Holzdecke, die wahrscheinlich bald nach der Fertigstellung der Kirche (1739) geschaffen worden ist. Das Deckengemälde stellt den offenen Himmel mit der göttlichen Dreieinigkeit dar.

 

Im Jahre 1742 stifteten die Gebrüder Hattorf den jetzigen barocken Kanzelaltar. Unter dem Kanzelkorb befindet sich ein Gemälde mit der Abendmahlsszene.

In der Gruft vor dem Altar sind später 3 Mitglieder der Familie Hattorf beigesetzt worden. Davon zeugen die beiden Marmorgrabplatten rechts und links vom Altar sowie ein Epitaph an der Südwand der Kirche.